Manuelle Therapie in der Physiotherapie

Die Manuelle Therapie ist heute fester Bestandteil nahezu jeder Physiotherapie.
Ziel der manuellen Therapie ist das Erlangen und Erhalten von physiologischen und schmerzfreien Bewegungen an den Gelenken des Körpers.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden vorhandene Blockierungen, z. B. an Wirbelgelenken, zunächst einmal mittels spezieller diagnostischer Techniken festgestellt. Mit einer Fülle von genau vorgeschriebenen Grifftechniken – den Mobilisationen – habe ich dann die therapeutischen Mittel zur Verfügung, um festgestellte Dysfunktionen oder Blockierungen zu beheben.

Der Physiotherapeut darf rechtlich nicht „einrenken“.

Der Physiotherapeut darf rechtlich nicht manipulieren bzw. „einrenken“, d. h. mit einem kurzen, schnellen Bewegungsimpuls unter geringem Kraftaufwand die Blockierung beheben. Ein Heilpraktiker allerdings darf sehr wohl manipulieren.
In der täglichen Praxis vieler Physiotherapeuten passiert das „Einrenken“ dennoch häufig, da die Grenzen von der Mobilisation zur Manipulation fließend sind.
Bei fachgerechter Ausführung ist eine Manipulation auch kein Problem. Der Physiotherapeut spürt täglich viele Patienten mit seinen Händen und entwickelt dadurch im Allgemeinen ein sehr gutes Tastempfinden.
Bei der Chiropraktik findet eine Stellungsdiagnose des Wirbelkörpers statt und diese ist dann wiederum Grundlage für eine Manipulation. Darüberhinaus arbeite ich z. B. auch mit der manuellen Triggerpunkt-Therapie.

Bei der manuellen Triggerpunkt-Therapie werden die Muskeln behandelt.

Von einem Triggerpunkt (Knoten in den Muskeln) wird ein fortgeleiteter Schmerz ausgelöst (engl. „trigger“ – auslösen). Schmerzen werden also in einer bestimmten Region empfunden, die Ursache des Schmerzes liegt aber ganz woanders. Triggerpunkte entstehen z. B. nach Unfällen, bei einseitiger Arbeit oder ungesunder Körperhaltung, nach Überanstrengungen, bei Trainingsmangel und vielem mehr. Sie sind außerordentlich weit verbreitet.
Die Triggerpunkte werden durch die Anamnese und Untersuchung eingegrenzt.
Aufgelöst werden die Punkte mittels Druck auf den Triggerpunkt, nachdem die richtigen Punkte mit dem dazugehörenden Ausstrahlungsschmerz diagnostiziert worden sind. Ich halte die Triggerpunkt-Therapie für eine der wirksamsten Methoden der Physiotherapie, wenn es darum geht, muskulär bedingte Schmerzen und ihre Ausstrahlungsgebiete zu behandeln.

Craniosakrale Therapie (CST) bedeutet Schädel-Kreuzbein-Behandlung.

Stress und Traumen führen häufig zu Verzerrungen (sog. Zysten) im Bindegewebe. Von alleine bilden diese sich nicht immer zurück.
Bei der CST wird mit Hilfe der auf- und abwallenden Schwingungen der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit, des sogenannten craniosakralen Rhythmus, das Fasziensystem (Bindegewebe) des Menschen behandelt. Ziel ist es, den Rhythmus und dessen Ausbreitung am Körper zu harmonisieren, und die den Rhythmus und seine Ausbreitung einschränkenden Blockaden am Körper zu ertasten und mit sanften Techniken zu lösen. Während der Behandlung wird das Verhalten des Rhythmus ertastet, um Blockaden aufzuspüren. Durch bestimmte manuelle Techniken an Schädel und Kreuzbein, an Membranen und am Bindegewebe des Körpers werden die Blockaden oder Zysten aufgelöst. Nach der Behandlung wird der Zustand des Schwingungsverhaltens der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit mit dem Zustand vor der Behandlung verglichen.
Die CST kommt unter anderem bei Kopf- und Nackenschmerzen, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, nach Unfällen und seelischen Traumen, bei Stimmungsschwankungen, Schwindel, Konzentrationsmangel und Erschöpfungszuständen zum Einsatz.
Diese Therapie ist gerade in der heutigen hektischen Zeit sehr wohltuend für die Menschen. Es kommt vor, dass während der Behandlung Emotionen freigesetzt werden. Einfühlsames verbales Begleiten während des therapeutischen Prozesses helfen dem Patienten, diese für die Heilung wichtigen Emotionen zu- und loszulassen.

Bei der Physiotherapie ist das Zusammenspiel mehrerer Techniken ausschlaggebend für den Erfolg

Bei vielen meiner Behandlungen kommen Techniken aus der Osteopathie zum Einsatz, zum Beispiel Techniken nach Dr. Sutherland, einem Begründer der Craniosakralen Osteopathie, oder Techniken für die Behandlung der Faszien (Bindegewebszüge) des Körpers. Neben den bisher genannten Behandlungsformen wende ich bei Bedarf klasssische Massagetechniken und Lymphdrainage an. Mit der Physiotherapie wie ich sie ausübe, verfolge ich einen ganzheitlichen Therapieansatz.